Amsterdam begeistert mit kultureller Vielfalt, spannender Geschichte und einer lebendigen Gastronomieszene. Zwischen traditionellen Märkten und modernen Food-Konzepten lassen sich Trends, Ideen und kulinarische Einflüsse entdecken, die weit über die Stadt hinaus inspirieren.

Amsterdam - Reiseblog

Amsterdam begeistert mit kultureller Vielfalt, spannender Geschichte und einer lebendigen Gastronomieszene. Zwischen traditionellen Märkten und modernen Food-Konzepten lassen sich Trends, Ideen und kulinarische Einflüsse entdecken, die weit über die Stadt hinaus inspirieren.

Ziel

Angebotsideen und Inspirationen für verschiedene Bereiche der Gastronomie zu sammeln und dabei die unterschiedlichen kulinarischen Einflüsse aus der interessanten Geschichte dieser Stadt zu erkunden - auch abseits vom Zentrum.

Eindruck

Amsterdam ist nicht nur für seine Grachten und Museen weltbekannt, sondern auch für seine vielseitige Esskultur. Geprägt durch die Geschichte als bedeutender Welthafen brachte die Stadt bereits im 17. Jahrhundert neue Gewürze und Lebensmittel nach Europa. 

Bis heute ist Amsterdam für seine kulinarische und kulturelle Vielfalt bekannt, die die historische Verbindung zur Handelsstadt widerspiegelt. Auf den zahlreichen Märkten während der Woche ist diese Dynamik von Handel und Wandel hautnah zu spüren.

Ideen

Märkte
Diese Vielfalt an unterschiedlichen Märkten ist wohl einzigartig. Vom ersten biologischen Noordermarkt, der jeden Samstag stattfindet, bis zum grössten Flohmarkt Europas in den LJ Hallen in Amsterdam Noord (einmal monatlich), gibt es fast alles zu entdecken. 

  • Noordermarkt: Besonders lohnenswert wegen seiner authentischen Marktstimmung. Viele Einheimische kaufen hier ein, und das Angebot reicht von frischem Käse und Gemüse bis zu handgefertigten Produkten kleiner Manufakturen, Bauern und Fischer.
  • Albert-Cuyp-Markt (im Stadtteil De Pijp, Oud-Zuid): Der grösste und bekannteste Markt der Niederlande, mit über 260 Ständen. Von Blumen, Obst und Gemüse über verschiedene Streetfood-Angebote bis hin zu Lederwaren und Kleidung findet man hier alles. Geöffnet täglich ausser sonntags von 9.30 bis 17 Uhr.
    (Empfehlungen: Pietersma Snacks, Tacos la Sinaloense)

     

Quartiere ausserhalb des Zentrums 
Neben dem pittoresken Zentrum lohnt sich auf jeden Fall ein Ausflug in andere Quartiere der Stadt. 

  • Noord: Einst Brachland und geprägt von den Industriehäfen, entstehen hier heute moderne Wohnkomplexe neben alten Lagerhallen. Wo früher Schiffe gebaut wurden, haben sich Künstler und Freigeister niedergelassen. Die Hallen der ehemaligen Werft sind zu offenen Ateliers, Kulturstätten und Eventlocations geworden.
    (Empfehlungen vor allem für abends: Restaurant Barracuda, Noorderlicht Café, Restaurant Pllek).
  • Oost: Eines der schönsten Wohngebiete Amsterdams, das im Goldenen Zeitalter im Stil der Kolonialzeit entstand. Mittlerweile prägen auch moderne Wohnkomplexe und edle Bürobauten das Bild - und locken immer mehr Restaurant- und Barbetreibende an.
  • Oud-West: Ein entspanntes und freundliches Viertel, das an den wunderschönen Vondelpark grenzt. De Hallen, das frühere Strassenbahndepot ist heute ein lebendiges Kulturzentrum, das von einem Food Court bis zur Bibliothek alles bietet.
  • Oud-Zuid: Der teurere Stadtteil mit stattlichen Herrenhäusern, schicken Boutiquen, gemütlichen Cafés und einem grossen Park. Die Beethovenstraat ist gesäumt von unterschiedlichen Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants. In diesem Viertel befindet sich auch der Albert-Cuyp-Markt wie auch die Heineken Experience – eine multimediale Ausstellung, die in den Räumen der ehemaligen Brauerei mehr über den Brauprozess und das weltberühmte Bier erzählt.

Kulinarische Hits

BBrood: Unglaublich frische und handwerklich geschmackvolle Backwaren gibt es bei der Bio-Bäckerei BBrood zu geniessen. Was für ein delikates Mandelcroissant! Was für eine geschmackvolle Apfeltasche! Wie harmonisch das Kernenbrötchen!

Bei Lot61 stehen die Kaffeebauern an erster Stelle, ebenso wie die Hingabe an das Produkt selbst. Das schmeckt man in jeder Tasse Kaffee an den fünf Standorten der Stadt. Man unterstützt gleichzeitig die ethische Kaffeeproduktion und leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Pesca - Theatre of Fish: Im Seafood Restaurant wird Fisch zum Erlebnis. Am Eingang führt der Weg direkt zum hauseigenen Fischmarkt mit dem Fang des Tages. Mit der individuellen Wahl werden kunstvolle Mehrgangmenüs kreiert, die mit dem passenden Getränk vom Getränkemarkt serviert werden. Ein ganz anderes Frische-Erlebnis, das bei gut besuchtem Haus wohl an seine Grenzen stossen kann. Unbedingt Zeit mitbringen.

Nnea: Laut Rankings die beste Pizza der Niederlande, europaweit auf Platz 9 und weltweit in den Top 50. Ein Besuch lohnt sich, wer neapolitanische Pizza mag. Die Zutaten sind von höchster Qualität. Jede einzelne Komponente ist geschmacklich erkennbar und vereint sich zu einer Köstlichkeit. Eine Empfehlung wert.

Appeltaart: Der Kuchen-Klassiker in den Niederlanden. Es riecht schon von der Strasse her nach frischem Gebäck - nebst dem hochgelobten Café Winkel 43 aus Social Media, ist das Café de Dakduif eine sympathische Alternative. Ein Meer von frisch gebackenen Appeltaarts empfängt die Gäste im kleinen, charmanten Raum. Von der Dame hinter dem Tresen hergestellt und knusprig gebacken. Fantastisch!

Van Stapele: Wie kann man mit einem einzigen Produkt erreichen, dass Menschen für 30 Minuten in der Schlange darauf warten? Dieses hübsche Geschäft hat es geschafft, ein Cookie zur Perfektion in Bezug auf die Qualität und Prozesse zu bringen. Ein dunkler Schokoladenkeks mit feinster Schokolade mit einem weichen Kern aus Valrhona (geschmolzene weisse Schokolade). Ein Vorbild für alle Unternehmen.

Tipps

  • Die kostenlosen Fährverbindungen versetzen Besucher der Stadt in andere Welten. Der Blick vom Wasser auf die Stadt zeigt eine andere Perspektive und man erlebt die Wasserwege als Transportstrassen für alle möglichen Güter. Gleichzeitig sind die Herausforderungen beispielsweise in der Bautätigkeit erkennbar und so ist es umso faszinierender, gewisse Gebäude zu betrachten und wie sie entstanden sind.
  • Spazieren Sie durch die unterschiedlichen Quartiere und kehren Sie ein, wo es Ihnen gefällt. Folgen Sie bitte nicht (nur) den Empfehlungen über gängige Social-Media-Kanäle. Diese Orte sind derart überlaufen, dass es zu langen Wartezeiten und gar Strassenbehinderungen kommt. Zudem beeinflussen sie den Gastronomie-Markt negativ und sind wenig nachhaltig. Amsterdam bietet unzählige Möglichkeiten leckere Bitterballen (frittierte Fleischbällchen), Stroopwafels (Karamellwaffeln), Poffertjes (Minipfannkuchen), Vlaamse Frites (Pommes) oder Appeltaart (Apfelkuchen) zu geniessen – es müssen nicht immer die angeblich besten sein.

Fazit

Viele schwärmen von dieser Stadt, nachdem sie vor 20 Jahren zu Besuch waren. Wenn man in Erinnerung an diese Erzählungen den Grachten entlangläuft, kann man diese Schönheit durchaus erkennen. Die mit Blumen geschmückten Brücken, die auffälligen Häuserzeilen, die wie aus einer anderen Zeit wirken und durch den labilen Sand-/Wasser-Untergrund schief stehen, sowie die unzähligen hübschen Innenhöfe und romantischen Nebenstrassen, in denen man dem Lärm, der Unordnung und der Fahrradflut entkommen kann, zeugen davon. 

Die kulinarische Vielfalt und die Hingabe zum Handwerk müssen unbedingt aufrechterhalten werden. Dazu können wir alle beitragen, indem wir mit allen Sinnen bewusst entlang der Häuser spazieren – statt mit dem Smartphone in der Hand dem nächsten Trend von Hotspot zu Hotspot zu folgen.