
Kopenhagen - Reiseblog
Tauchen Sie ein in die köstliche Welt Kopenhagens! Hier ist Essen mehr als nur eine Mahlzeit. Die Stadt setzt stark auf lokale und saisonale Zutaten und fördert nachhaltige Praktiken, wodurch Genuss, Wohlbefinden und Umweltbewusstsein harmonisch miteinander verbunden werden.
Ziel
Angebotsideen und Inspirationen für verschiedene Bereiche der Gastronomie zu sammeln. Besonders im Fokus, wie die Massnahmen der Umwelthauptstadt Kopenhagen, die als erste Stadt weltweit klimaneutral werden möchte, in der Gastronomie umgesetzt und reflektiert werden.

Eindruck
Kopenhagen, die Hauptstadt Dänemarks, liegt im Osten des Landes und ist von Wasser umgeben. Die «Grüne Stadt» will bis 2025 Klimaneutral werden – dank des Climate Adaption Plans. Dabei setzt sie auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Der Fokus liegt stark auf der nachhaltigen Energieversorgung und der Pflege sowie dem Erhalt von bestehenden und neuen Grünflächen.
Es sind Ansätze in der Gastronomie zu erkennen, diese bemerkenswerten Absichten auch in der Branche umzusetzen. Beispielsweise gibt es eine „Pilz-Farm“ in alten Schiffcontainern, bei der die verschiedenen Pilzkulturen mit aus der Stadt gesammeltem Kaffeesatz gezüchtet werden. Die geernteten Pilze werden anschliessend an die Gastronomie zurück verkauft. Der Kreis schliesst sich.
In Bezug auf die Angebotsauswahl ist wahrnehmbar, dass die delikaten Lebensmittel aus der Natur mittels traditioneller Methoden wie der Fermentation, Einmachen und Einkochen das ganze Jahr über haltbar gemacht werden. Sie geben einem jeden Gericht ihren speziellen Geschmack und machen oftmals den entscheidenden Unterschied.
Auch die tiefe Verwurzelung in der regionalen und lokalen Beschaffung von Produkten ist auffällig. In der Gastronomie widerspiegelt sich dies vor allem bei den landwirtschaftlichen Lebensmitteln. Oftmals ist auch der minimalistische nordische Einrichtungsstil in den einzelnen Outlets klar zu erkennen, was Ruhe vermittelt, und Hochwertigkeit ausstrahlt.
Ideen
- Backkultur: Bemerkenswert, mit welcher Präzision und Hingabe dieses Handwerk gelebt und zelebriert wird. Dazu ein richtig guter Speciality Coffee, oftmals mit Kaffeekirschen aus eigener Rösterei – ein genussvoller und beeindruckender Start in den Tag, fern vom Hotel-Frühstücks-Buffet. Das schlichte, ruhige und so wertige Interior Design mit ihren Formen, Farben und vielfach natürlichen Materialien rundet den Besuch ab. Wie wenig es doch braucht, damit Kunstwerke von Rugbrød, Wienerbrød über Birkes, wirken!
- Street Food Kultur: Nebst London ist auch Kopenhagen bekannt für seine unterschiedlichen Länderküchen, welche es an mehreren Street Food Märkten zu entdecken gibt. Köstlichkeiten aus aller Welt sei es über die Sommerzeit bei Broens Gadekøkken mitten in der Stadt an der Nordspitze des Stadtteils Christianshavn, bei Reffen im ehemaligen Industriegebiet Refshaleøen oder ganzjährig in der Markthalle TorvehallerneKBH am Nørreport, der auch frische Produkte aus dem Meer, vom Land und aus dem Boden anbietet.
Kulinarische Hits
- ANDERSEN & MAILLARD Coffee Roastery & Bakery: Köstliche Backwaren und delikater Speciality Coffee auf höchstem Niveau, mit hochwertigen Materialien präsentiert und minimalistischem Interior Design. Das Produkt steht im Mittelpunkt.
- SANKT PEDER’S BAGERI: Seit 1652 ist diese altehrwürdige Bäckerei für ihr traditionelles Backhandwerk bekannt und beliebt. Insbesondere die «onsdagssnegle» (Zimtschnecke) haben sie zur geschmacklichen Perfektion gebracht. Aber Achtung: Diese ist nur mittwochs erhältlich (deshalb «onsdags-snegle»).
- HALLERNES SMØRREBRØD: Qualitative und kreative Smørrebrød mit ausgewählten lokalen Zutaten und einer kleinen, aber feinen Auswahl im mittleren Preissegment. Ebenfalls empfehlenswert sind die raffinierten und modernen Varianten auf Fine Dining Niveau bei SELMA. Der Schwedische Spitzenkoch Magnus Pettersson verwendet nur saisonale und lokale Zutaten und setzt dabei moderne Techniken und kreative Geschmackskombinationen ein. Das kleine, hübsche Restaurant mit seinem jungen, aufgestellten Team ist zudem ausgezeichnet vom Nordic Guide Michelin seit 2019.
- GASOLINE GRILL: Etwas Geduld benötigt man bei einer ehemaligen Tankstelle, welche seit 2016 einer der bekanntesten Burger-Adressen der Welt (laut Bloomberg einer der 27 besten). Zu jeder Tageszeit bildet sich eine Schlange vor dem unscheinbaren Häuschen, um einer von vier frischen und saftigen Burger zu geniessen. 100 % Biofleisch, hausgemachte Sauce und ein weicher Brioche Bun – einfache Klassiker ohne Schnickschnack. Das Gegenstück bietet sich im POPL Burger an: Das gehobene Burgerlokal mit separatem Take away Counter ist ein Noma-Ableger von Stargastronom René Redzepi. Die Zutaten: Bio-Rindfleisch aus dem Nationalpark Vadehavet an der dänischen Westküste, Quinoa-Tempeh aus Noma’s Fermentationslabor und raffinierte saisonale Beilagen. Mehr Worte sind nicht notwendig. Hingehen und kosten.
- BÆST: Aussergewöhnlich! Die Zutaten. Der Service. Das Story-Telling. Die Idee. Christian Puglisi serviert in seinem Restaurant erstklassige italienische Küche mit dänischen Zutaten. Vom eigenen Bauernhof, Farm of Ideas genannt, beziehen sie sämtliche Produkte in Bio-Qualität: Direkt über dem Restaurant befindet sich die eigene Käserei, wo Mozzarella, Burrata und andere Rohmilchkäse hergestellt werden. Auch das Fleisch, das in der eigenen Salumeria zu Prosciutto, Salami und anderen feinen Wurstwaren verarbeitet wird. Das Gemüse, selbstverständlich aus eigenem Anbau. Der Geschmack: Fantastisch! Unbedingt reservieren.
- WARPIGS BREWPUB: Kødbyen, auch Meatpacking District genannt, ist das ehemalige Fleischereiviertel Kopenhagen. Ein einzigartiges Stadtquartier mit einer reichen Geschichte und einer lebendigen Gegenwart. Viele Konzepte sind hier zu entdecken. Bei Warpigs Brewpub ist eine Auswahl von langsam gegartem und gerauchtem Fleisch, währschaftlichen Beilagen, vielen Saucen und frisch gezapftem Bier, das im gleichen Raum hergestellt wird, zu geniessen.
- HOME OF CARLSBERG: Eine weitere kulturelle Empfehlung ist die Original Carlsberg Brauerei, welche seit 1847 in Kopenhagen existiert. Nicht nur für Bier-Liebhaber interessant, obwohl 7 verschiedene Biere frisch gezapft erhältlich sind. Es verbirgt sich viel Geschichte hinter den Gebäuden und das Leben von damals steckt noch fast spürbar in deren Mauern.
Tipps
- Start in den Tag: Verzichten Sie auf das Hotelfrühstück und laufen Sie stattdessen los. Lassen Sie sich von der einzigartigen Morgenstimmung der Stadt treiben und geniessen Sie ein frisches Gebäck in einer der vielen charmanten Bäckereien oder Cafés. Trinken Sie wunderbaren Kaffee von Spezialisten geröstet und gebrüht. Starten Sie unaufgeregt und mit offenen Sinnen.
- Community Supported Agriculture: Im Stadteil Østerbro liegt auf einem Dach die urbane Farm ØsterGro, die gleichzeitig ein Restaurant ist. Ein alternatives, lokales landwirtschaftliches Wirtschaftsmodell mit Lebensmittelvertrieb, das Bauern und Verbrauchende direkt miteinander verbindet.
- „Hedonistic Sustainability“: Die Müllverbrennungsanlage Copen Hill ist nicht nur eine Stromquelle, sondern zugleich Freizeithotspot. Auf dem abgeschrägten Dach gibt es eine Skipiste, Wanderwege und eine Kletterwand. Die Idee hinter „Hedonistic Sustainability“: Projekte sollen nicht nur der Umwelt, sondern auch der Lebensqualität der Bevölkerung dienen.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Kopenhagens Metro ist modern und gut ausgebaut. Drei verschiedene Ticket-Optionen bieten Flexibilität zu preiswerten Konditionen. Wer gerne Fahrrad fährt, kann auch dieses Fortbewegungsmittel nutzen. Berücksichtigen Sie aber, dass es gibt inzwischen mehr Fahrräder als Autos in der Stadt, und die Menschen sind schnell und geübt unterwegs.
- Geld: Es muss nicht zwingend Bargeld von Dänischen Kronen mitgebracht werden. Die Preise sind auf Schweizer Niveau – auch getrieben durch die hohe Mehrwertsteuer (25%!). Kreditkarten werden (fast) überall akzeptiert, was die Bezahlung erleichtert.
Fazit
Kopenhagen ist eine grossartige Stadt, die sich ideal für einen drei- bis viertägigen Aufenthalt zum Erkunden eignet. Die tiefe Verbundenheit zur Natur und der Stolz auf die eigene Herkunft sind überall zu spüren.
Kulinarisch und kulturell bietet die Hauptstadt von Dänemark eine Vielzahl von Möglichkeiten. Eine gute Planung zur Besichtigung der einzelnen Stadtviertel ist empfehlenswert, damit auch genügend Zeit für die Erkundung bleibt und die immer wieder neuen Geschäfte und Konzepte entdeckt werden.
Lassen Sie sich von der entspannten Atmosphäre treiben, aber Vorsicht: Die zahlreichen Fahrräder sind für Fussgänger gefühlt Fluch und Segen zugleich...
