
Wien - Reiseblog
Das Wiener Schnitzel ist ein kulinarischer Botschafter Wiens. Es steht sinnbildlich für die berühmte Wiener Küche. Eine Fusionsküche seit jeher, die sich aus den Regionen der Monarchie, und späteren Einflüssen aus Frankreich und Italien weiterentwickelte. Bis heute ist Wien eine Kulturstadt und kulinarische Weltstadt, welche ihre Traditionen gut behütet und gleichzeitig offen für Neues ist.
Ziel
Angebotsideen und Inspirationen für verschiedene Bereiche der Gastronomie zu sammeln.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Vereinbarkeit von Tradition und Moderne sowie zeitgemässe Umsetzungen in den einzelnen Bereichen der Nahrungsmittelbranche.
Eindruck
Keine andere Weltstadt hat eine eigene Küche wie Wien, die Wiener Küche.
Sie spiegelt nicht nur die kulinarische Vielfalt und Geschichte dieser einmaligen Stadt wider, sondern auch das einzigartige Ambiente. Wien ist vor allem für die Gemütlichkeit beim Einkehren bekannt. Geprägt von einer reichen Geschichte und den Einflüssen vieler Kulturen ist die Wiener Küche etwas ganz Besonderes.
Bereits bei der Planung der Reise sollte die Vorbereitungszeit nicht vernachlässigt werden. Ob ausgezeichnetes Fine Dining, aufregendes Street Food aus aller Welt, familiengeführte Wirtshäuser oder authentischen Beisls – Wien bietet alles. Von Delikatessenläden über innovative Bars bis hin zu den Heurigen am Stadtrand, die die Wiener Weinkultur verkörpern.
Was darf es sein? Am liebsten von allem ein bisschen.

Ideen in der Kulturstadt Wien
- Wien, die Stadt der Musik: Der Wiener Opernball in der Wiener Staatsoper, das Neujahrskonzert im Musikverein oder die Wiener Festwochen – im „Haus der Musik“, einem interaktiven Klangmuseum, kann man die Welt der Musik auf vier Etagen mit allen Sinnen erleben und viel Wissenswertes erfahren.
- Wien und Architektur. Streifen Sie durch die Stadt. Schauen Sie hoch, zur Seite und zurück. Es ist beeindruckend, wie Werke aus verschiedenen Epochen der Baukunst hier entstanden sind.
- Museen in Wien. Lassen Sie sich zurückversetzen in vergangene Zeiten. Erleben Sie die Verbindung der Vergangenheit und Zukunft. Berühmte Sammlungen weltbekannter Kunstwerke in historischen Mauern erwarten Sie.
- Kaffeehauskultur: Es geht hier um mehr als nur Kaffee. Es ist ein Lebensgefühl. Zeitung lesen, einen wirklich guten Kaffee geniessen und dazu ein Stück Torte, Kuchen oder Strudel. Dies alles in der oft urigen unveränderten Atmosphäre, die typisch für die Wiener Kaffeehauskultur ist.
Kulinarische Hits
- Ährnst Backwaren: Was Julian Lubinger von Donnerstag- bis Samstagmorgen (8-12 Uhr und 9-12 Uhr) in seinem kleinen Geschäft im 7. Bezirk anbietet, ist Präzision und Genuss pur. «Von einem, der Croissants sehr ernst nimmt», ist die Rede. Schon wenige Tage nach der Eröffnung im Sommer 2023 hat das Angebot Kultstatus erreicht. Die Leidenschaft und Perfektion sind unverkennbar. Beste Zutaten und ein Teig, der nicht nur mit Hefe, sondern auch mit Sauerteig angesetzt wird. Julian Lubinger produziert, backt und verkauft in Person. Die Schlangen vor seinem kleinen Geschäft zeugen davon, dass es sich lohnt, auf Qualität und die «One-Man-Show» zu warten. Innerhalb weniger Stunden sind die herrlich duftenden Teile ausverkauft.
- Café Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker: Im prunkvollen Palais Todesco bei der Wiener Staatsoper kann man seit 1847 auf drei Etagen im Shop, in der Café-Bar oder im Café-Restaurant die wunderbaren Köstlichkeiten geniessen und in einem einzigartigen Ambiente bei erstklassigen Kreationen wie der vielfältigen Tortenvitrine oder dem köstlichen Apfelstrudel eine kulinarische Pause einlegen.
- Café Hawelka: Eines der bekanntesten Kaffeehäuser der Stadt Wien. Seit seiner Eröffnung vor 80 Jahren hat sich nichts geändert. Einst Treffpunkt von Literaten und Künstlern, sind hier Authentizität und Tradition tief spürbar. In der hauseigenen Rösterei veredelt die Familie Hawelka bis heute sorgfältig ausgewählte Kaffeebohnen nach Wiener Art. Der beste Kaffee in der ganzen Stadt gibt es hier. Oder ist es doch das Ambiente, das hier alles besser macht? Erfahren Sie es bei einem Besuch. Die Sachertorte schmeckt übrigens ebenfalls vorzüglich.
- TRZEŚNIEWSKI: Die berühmtesten Brötchen Wiens geniesst man seit 120 Jahren bei einem Pfiff Bier (Achtelliter Bier). Schwarzbrot mit 27 Aufstrichen – seit jeher von Hand mit der Gabel gestrichen, um ihre unverkennbare Optik zu erhalten. Immer einen kurzen Besuch in der Dorotheergasse 1 wert und mittlerweile auch im Kleinformat an weiteren 10 Adressen in der Stadt zu geniessen.
- die Feinkosterei: «Kleines, ganz fein gemacht.» Ein Vorzeigebeispiel, wie Tradition mit der heutigen Zeit vereinbar ist. Österreichische Klassiker in Tapas-Format. Das Publikum ist durchmischt. Ältere Menschen geniessen kleinere Speisen in ruhigem Ambiente und vielen natürlichen Materialien. Eine Wohlfühloase für ein leichtes Mittagessen oder ein ungezwungenes Abendessen, bei dem man sich nicht für ein einzelnes Gericht entscheiden muss. Empfehlenswert ist auch die durchdachte und schöne Getränkekarte mit lokalen Weinen, einer guten Auswahl an Drinks und alkoholfreien Alternativen. Eine wahre Freude.
- Glacis Beisl: Bodenständig, gemütlich und gutbürgerlich. Unverfälschte Wiener Küche. Das Beisl ist eine Wiener Institution. Im Sommer geniesst man im wunderschönen Garten bei Glacis Beisl fern vom Trubel der Stadt oder im gemütlichen Restaurant, das trotz der Grösse viele ruhige Ecken bietet.
- Brioche & Brösel: Der ehemalige Pop-up-Standort hat sich zu Recht etabliert und ist nun ein fixer Hotspot für die innovativen Burger-Kreationen von Figlmüller. Drei Wiener Traditionsgerichte werden im delikaten Brioche-Bun neu interpretiert – jedes mit dem gewissen Twist kreiert. Was darf es sein? Tafelspitz-Burger mit Kartoffelstroh, Schnittlauchsauce und frischem Kren? Oder doch lieber den Schnitzel-Burger mit Zwiebelmarmelade, Petersilienmayo und eingelegter Zitrone? Oder vielleicht der Backhendel-Burger mit getrüffeltem Erdäpfelsalat, knusprigem Speck und Vogerlsalat?
- Alles Wurscht: Die Wiener Würstelstände. Kulturgut und städtische Institution. Seit Jahrzehnten wurde am Angebot nichts geändert. Sebastian Neuschler hat sich von der Top-Gastronomie abgewendet und macht nun, worauf er Lust hat – «Alles Wurscht» eben. Sein Anspruch an höchste Qualität ist geblieben. Alle Zutaten kommen aus Wien oder der näheren Umgebung. Alle Saucen werden selbst angesetzt und das Gemüse selber fermentiert. Das schmeckt man. Unbedingt die Käsekrainer aus Ochsenfleisch probieren.
- Bruder Küche & Bar: Ausgefallene Drinks, moderne Wirtshausküche und Wiener Schmäh – alles selbst gemacht. Was die Natur hergibt, wird konsequent und kreativ vergoren, fermentiert, eingelegt und präsentiert. 2019 ist der urige Ort mit Gewölbedecke im 6. Bezirk von Hubert Peter (Barchef) und Lucas Steindorfer (Küche) entstanden und in der Stadt längst kein Geheimtipp mehr.
Tipps
- Vorbereitung: Vincent Klink stellt in seinem genialen Buch „Ein Bauch lustwandelt durch Wien“ nicht nur die österreichische Küche vor, sondern schreibt auch pointiert und leidenschaftlich, wie wir es von ihm kennen, über die Geschichte der Stadt Wien. Seine verschiedenen Tipps zu Gasthäusern, Hotels und weiteren Empfehlungen auf den letzten Seiten sind sichere Werte, die bei der Vorbereitung helfen.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Das öffentliche Verkehrsnetz in Wien ist gut ausgebaut und zuverlässig. Mit der U-Bahn, Strassenbahn, Bus und S-Bahn ist man in Wien rasch und zuverlässig unterwegs. Unbedingt die verschiedenen Möglichkeiten anhand Ihrer Bedürfnisse prüfen. Die Vienna City Cards oder der Vienna Pass bieten verschiedene Angebote für die entsprechende Anzahl an Tagen bzw. Stunden in der Stadt. Ein Tipp: Kaufen Sie einen dieser Pässe gleich am Flughafen (Transfer inklusive). Denn jede Stunde ist bei einer Städtereise kostbar, und so kann man viel mehr von den 23 sehenswerten Bezirken erkunden, statt sich nur in der überlaufenen Innenstadt aufzuhalten.
Fazit
Wien gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Das spürt man bei jedem Besuch von der ersten Minute an. Sauberkeit, bestes Quellwasser in Trinkqualität, die Wiener Linien (öffentliche Verkehrsmittel), welche durchgehend in Betrieb sind, und ein unvergleichliches Kulinarik- und Kunstangebot machen Wien auch bei Dauerregen, Wind und Kälte im März lebens- und sehenswert.
Das Angebot hat sich seit dem letzten Besuch weiterentwickelt. Die klassische Wiener Küche wird durch junge mutige Menschen zeitgemäss überdenkt. Das Resultat sind kleinere Portionen, bei denen auch ungeniert zwei oder drei Gerichte gleichzeitig gekostet werden können. Die Raffinesse liegt in kleinen Details, sodass die traditionelle Küche ihren Charakter nicht verliert. Die Herkunft der Zutaten ist bewusst ausgewählt. Hervorragende pflanzliche Gerichte ergänzen die überwiegend fleischlastigen Wiener Klassiker. Eine wahre Freude.
Wie sagt Vincent Klink so passend: «In Wien schlecht zu essen ist ein Kunststück. Richtig gutes Essen, das findet sich aber trotzdem nicht an jeder Ecke.»
